Das Projekt

Noch immer wird zu schnell und zu viel abgebrochen. Solche Rückbauten sind nicht nur ökologisch bedenklich, sie verdrängen im Fall von Wohnbauten auch Menschen aus Ihrem Lebensraum mit den ihnen vertrauten sozialen Strukturen. Oft werden unter dem Titel der Verdichtung auch Ersatzneubauten erstellt, die statt zu mehr nur zu grösseren Wohnungen führen.

Die Gründe für den Abbruch sind vielfältig. Manche von ihnen stellen tatsächlich eine Herausforderung dar, der sich viele – Bauherren und Planende ­– gar nicht erst stellen wollen. Das hat nicht selten mit fehlendem Wissen und dem Mangel an guten Beispielen zu tun.

Die SIA-Fachgruppe für die Erhaltung von Bauwerken (FEB) möchte diese Lücke schliessen. Mit einer Sammlung von Bauten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in den letzten zehn Jahren instandgesetzt, umgebaut, umgenutzt oder erweitert wurden, soll der Beweis angetreten werden, dass auch Bauten der Boomjahre eine Zukunft haben, gleichwohl deren Bauweisen häufig fragiler sind als bei älteren Gebäuden. Dabei soll ein möglichst breites Spektrum an Eingriffstiefen abgebildet und mit Kennwerten unterlegt werden, um beides zu zeigen: dass Altbauten annähernd auf Neubau-Niveau gebracht werden können, und dass es Bauherrschaften gibt, die nicht so weit gehen und deren Mieterschaft mit den vermeintlichen Mängeln gut leben kann.